Filialkirche Mariä Verkündigung in Ainertshofen
Bei Renovierungsarbeiten im Jahre 1983 stieß man auf Mauerreste aus der Zeit der Romanik. Da die Mauerreste geschwärzt waren, muss man davon ausgehen, dass das Gotteshaus im Mittelalter ausbrannte und im 15. Jahrhundert wieder aufgebaut wurde.
Im Kern ist die Kirche spätgotisch. Während des Spanischen Erbfolgekriegs wurde sie ein Raub der Flammen. Vor und um 1730 erbaute man das Gotteshaus wieder auf.
Das Kirchenschiff hat eine Länge von 20m, es ist 7m breit. Es ist ein
viereckiger Saalbau, aber durch drei Gurtbögen in vier Joche geteilt.
Der Innenputz ist mit Blattrankenwerk überzogen. Bei der vorletzten
Renovierung im Jahre 1954 sind unter Kalktünchen Gewölbefenster mit alten
Fresken zum Vorschein gekommen. Im Hauptschiff zeigen sie die Himmelfahrt
Mariens und im 1. Joch die Krönung Mariens. Sehr wahrscheinlich gehen die
Entwürfe auf den Inchenhofener Maler Ignaz Baldauf zurück. Wahrscheinlich
hat er und seine Gesellen diese auch gemalt.
Im Langhaus zieren außerdem vier und im Chorraum sechs gemalte Medaillons
die Deckenfenster. In ihrer Symbolik sind diese Bilder gar nicht so leicht
zu verstehen. Schriftbänder in Latein erleichtern allerdings ihre Deutung.
Das Hauptfresko im Chorraum hat die Unbefleckte Empfängnis Mariens zum Thema. Die Medaillons, die das große Fresko umgeben, deuten mit reicher Symbolik dieses Glaubensgeheimnis.
Der Hochaltar ist eine sehr bewegte Komposition des 18. Jahrhunderts. Im
Zentrum steht eine Muttergottesstatue, um 1500 geschnitzt, von der Art der
sog. Schönen Madonnen, aus der Schule Multschers. Ein Strahlenkranz mit
Engelsköpfen bildet den Hintergrund. Insgesamt ist der Altar mit 28 Putten
belebt. Dieser Altar ist das Hauptstück der Kirche und stellt einen einzigen
Lobpreis auf die Muttergottes dar.
Über den Apostelkreuzen hängen gerahmte Porträts der Apostelköpfe. Es sind
dies ausgesprochene Charaktergesichter, sicher nach der Natur gemalt.
Am linken Seitenaltar ist als Hauptgemälde der hl. Johannes von Nepomuk
dargestellt, während das kleinere Bild die heilige Walburga zeigt. Am rechten
Seitenaltar zeigt das große Bild die Kreuzabnahme und das kleine die heilige
Ottilia. Alle diese Bilder sind von Ignaz Baldauf gemalt.
Die Kanzel zeigt reiches Schnitzwerk. Das Gestühl stammt aus dem 18.
Jahrhundert. Bei der letzten Renovierung hat man an der Innenseite der Türe
eine Malerei entdeckt, die die so genannten Fünf Zufluchten Mariens zeigt.
Kapelle in Ried
Kapelle in Oberbachern
Fotos: Pfarramt Inchenhofen, Jürgen Zwerger